Frauenrütli 2021

 
 

Die erste Frau, die am 1. August auf dem Rütli die Festansprache hielt, war eine Urner Landrätin. 1975 war das Jahr, das Frauenstimmrecht erst vier Jahre alt.

Die erste Bundespräsidentin, die auf der Rütliwiese sprach, war Micheline Calmy-Rey. 2007 war das Jahr, und Zeitungen berichteten, dass konservative Kräfte dieses «Frauenfest» weder goutierten noch unterstützten.

Der nächste Meilenstein folgte dieses Jahr. Am 1. August 2021 wird die Wiege der Schweiz zum ersten Mal komplett in Frauenhand sein . Anlass ist ein besonderes Jubiläum: Vor genau einem halben Jahrhundert durften Frauen in der Schweiz erstmals als gleichwertige Bürgerinnen wählen und abstimmen. Diese Einführung der eigentlichen Demokratie zelebrieren wir nun.

Ergänzend zum Event auf der Wiese breitet sich das Frauenrütli auf das ganze Land aus: Alle Gemeinden der Schweiz, von Aarburg bis Zofingen, erhielten die Aufforderung , am 1. August Frauen als Rednerinnen aufzustellen. Auf diese Weise zollen die Gemeinden den demokratischen Errungenschaften der Schweizer Frauen Respekt.

Mit dem Frauenrütli wollen wir…

 
 
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…würdigen

Der Weg bis zum Frauenstimmrecht war weit und beschwerlich. Von verlorenen Volksabstimmungen bis zu bremsenden Bundesräten mussten Frauenrechtlerinnen in der Schweiz etliche Rückschläge überwinden. Noch 1958 wurde das Frauenstimmrecht mit 66,9 Prozent Nein-Stimmen an der Urne abgeschmettert. Nun wollen wir die Pionierinnen ehren, die jahrelang protestiert haben, marschiert sind und unermüdlich für ihre Rechte eingestanden sind.   

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…zusammenstehen

Auf dem Frauenrütli gab es keine klassischen Ansprachen. Stattdessen brachten wir Frauen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen und Generationen zusammen – von der Altbundesrätin bis zur jungen Künstlerin. Anstelle von Festbänken, Bier und Bratwurst gab es einen spielerischen, interaktiven Event. Als Metapher für eine integrative Demokratie, wie sie in der Schweiz erst vor 50 Jahren entstanden ist.

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…aufbrechen

Die letzten Jahre waren geprägt von einem starken Momentum für die Schweizer Frauenbewegung. Nach dem Frauenstreik und der historischen Frauenwahl 2019 wollen wir mit dem Frauenrütli dieses neue Selbstverständnis stärken – denn es gibt noch viel zu tun. Die Gleichstellung ist noch nicht erreicht. Am Frauenrütli machten wir uns über Generationen hinweg für den weiteren Wandel in unserer Gesellschaft stark.