125 Jahre alliance F

Die Frauen der ersten Stunde waren gebildete Frauen, mit hoher Kenntnis in Recht und Politik. Gut vernetzt, im In- und Ausland, voller Energie. Sie initiierten 1896 zusammen den Ersten Schweizerischen Frauenkongress. Am 26. Mai 1900 gründeten Helene von Mülinen aus Bern, Camille Vidart und Pauline Chaponnière-Chaix aus Genf, Marguerite Duvillard-Chavannes aus Lausanne sowie die beiden Zürcherinnen Emma Boos-Jegher und Klara Honegger den Bund Schweizerischer Frauenvereine.

Wir verneigen uns vor unseren Vorgängerinnen – ohne sie würden wir heute nicht hier stehen. Hätten sie nicht diesen Mut, diese Durchsetzungskraft, diese Weitsicht, diesen Willen bewiesen, so vieles wäre nicht erreicht. Und wir wären alle nicht, wo wir heute sind. 

 
 

Seither ist ein Nein ein Nein. Darf Gewaltprävention; die Sicherheit der Frauen zuhause, den Bund etwas kosten. Erforscht die Medizin auch Frauenkörper und ihre Krankheiten. Werden Bäuerinnen besser sozialversichert. Sind Kita-Gesetz und Individualbesteuerung auf Kurs.

Diese Gesetze sind Meilensteine der überparteilichen Gleichstellungsarbeit: Frauen und Mütter werden systemisch gestärkt, ihre Arbeit wird erschwinglicher, das stärkt ihre Unabhängigkeit, ihre Altersvorsorge und die Möglichkeit, sich aus gewalttätigen Beziehungen zu befreien. Diese Erfolge der Gegenwart mussten von uns allen hart erkämpft werden, es wurde uns wahrlich nichts geschenkt. Dank guter und kluger Zusammenarbeit erhielten unsere Anliegen einen kräftigen Schub und das feierten wir an unserem 125 Jahre Jubiläum.

 

Manifest für Frauen und Demokratie

Bereits 1933 hat die «Arbeitsgruppe Frauen und Demokratie», zu der auch Vertreterinnen des BSF angehörten, ein Programm der Schweizer Frauen verabschiedet, in welchem die zentrale humanistische Grundsätze festgehalten wurden.

Die Zeiten sind zwar nicht vergleichbar. Und doch versteht sich alliance F – auch 2025 – als staatstragende Kraft mit Weitsicht und Verantwortung in diesen unsicheren und polarisierten Zeiten. Und so verabschiedeten wir anlässlich der 125 Jahre Jubiläumsfeier eine Neuauflage dieser Schrift, ein aktualisiertes Manifest für Frauen und Demokratie:

Dieses Manifest ist unser Versprechen an unsere Töchter, an unsere Söhne, an alle kommenden Generationen: Dass wir niemals schweigen, sondern handeln werden. Dass wir für eine freie, geschlechtergerechte und friedliche Gesellschaft einstehen – heute und in Zukunft!