Projekteingaben
Projekt A: Ensemble für feministisches Wissen – FemInfo Gasteditionen
Der Plattform- und Netzwerkcharakter des dreimal jährlich von FemWiss publizierten Magazins FemInfo wird durch dieses Projekt verstärkt. Die Kooperationspartner*innen sind eingeladen, eine Ausgabe als Gastredaktion zu planen und zu betreuen und so ein wissenschaftlich ausgerichtetes Themenheft zu ihrem Schwerpunktthema zu konzipieren. Um den Netzwerkcharakter zu verstärken und die Themen stärker zu inszenieren, werden gemeinsame Veranstaltungen als Heftreleases organisiert. Die Gasteditionen sind für das Jahr 2023 und 2024 geplant.
Ziel dieser Kooperation ist es, gastredigierenden Organisationen eine Plattform zu bieten: Das Heft wird an über 800 Mitglieder, Organisationen und Bibliotheken versandt. Neben der Printversion erscheinen die FemInfos online als PDF und sind für alle zugänglich. Durch die Kooperation finden neue Themen den Weg ins FemInfo, sie erreichen ein grösseres Publikum und können in neue Netzwerke getragen werden. Das FemInfo erscheint jeweils zweisprachig d/f – mit den Gasteditionen sind teilweise auch italienische und englische Beiträge geplant.
Projektleitung: Nina Seiler, Lilian Meyer Pitton und Seraina Wepfer (FemWiss)
Synergien Gewinnerteams: FemInfo / FemWiss, Frauenstat, Verein Frauen*geschichte(n), Verein Lares, Feministischer Fussballverband
Projekt B: StreikBier
Der B.I.E.R.-Verein und frauenstat haben sich für das Projekt StreikBier zusammengeschlossen. Fakten rund um das Bierbrauen sollen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, dies einerseits am Internationalen Frauentag am 8. März, der gleichzeitig auch der internationale Tag der Bierbrauerinnen ist, und andererseits während des Frauenstreiks im Juni 2022. Teile des Erlöses werden an eine Frauenrechtsorganisation in der Ukraine und eine Bierbrauerei in Rwanda, die von Frauen geführt wird, gespendet.
Der Verein wird mit zwei Bier Pubs in Zürich Bier brauen und frauenstat fertigt passende dreisprachige Grafiken dazu an (Beispiel: «Beer Fact #1: Bis ins 18. Jahrhundert brauten hauptsächlich Frauen Bier. Mit der Industrialisierung wurden die Frauen zunehmend aus der Braustube verdrängt. Aktionen wie der International Women’s Collaboration Brew Day sollen das ändern!»). Die Grafiken werden auf Bierdeckeln und/oder Becher gedruckt. Für den Frauenstreik im Juni 2022 sollen dann neue Statistiken und Grafiken für Bierdeckel und Mehrwegbecher erstellt werden.
Projektleitung: Selina Haeny (Verein B.I.E.R.) und Anna Storz (frauenstat)
Synergien Gewinnerteams: Verein B.I.E.R («brew for inclusion, equality and respect»), Frauenstat
Projekt C: Visi*Raum – Visualisierung von Gender im öffentlichen Raum
Als Grundlage des neuen Projekts sollen die erarbeiteten Inhalte des GenderKompass mit dem Design und der Aufmachung von den frauenstat-Grafiken kombiniert werden. Denn auch im Bereich der Raumplanung sind Visualisierungen notwendig, um den Status Quo der Raumnutzung sowie Konzepte und Ideen der Raumentwicklung anschaulich zu vermitteln – und genau darauf zielt das Projekt ab: die Visualisierung von Gender im öffentlichen Raum – Visi*Raum. Damit die Anliegen gendersensibler Planung im öffentlichen Raum sichtbarer gemacht werden können, plant das Projektteam in einem ersten Schritt ein Factsheet zu gestalten. Dieses soll mit 4 bis 6 Grafiken illustriert werden und einen Überblick über die zentralen Inhalte der raumplanerischen Gender-Anliegen gibt. Das Factsheet soll bei Veranstaltungen, Messen und online über frauenstat gestreut werden. In einem nächsten Schritt wäre vorgesehen, die Visualisierungen grossräumiger und vor allem grossflächiger einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen (z.B. eine Plakatkampagne als Wanderausstellung).
Projektleitung: Martina Dvoracek (Lares) und Anna Storz (frauenstat)
Synergien Gewinnerteams: Verein Lares, Frauenstat
Projekt D: Eine verspätete Uraufführung: «Ilg Plan faleu» – von Barla Coray-Padrun
Das Projekt versammelt Personen aus der gesamten rätoromanischen Sprachfamilie, die gemeinsam ein vergessenes Theaterstück inszenieren und wieder ans Licht bringen wollen – die Geschichte der ersten Autorin des Rheintals, Barla Coray-Padrum (1840-1922). Mit der geplanten Aufführung wird die Autorin stellvertretend für weitere vergessene Frauen wieder ins Licht der Literaturgeschichte geholt. Das im Jahr 1895 geschriebene Theaterstück wurde nie uraufgeführt. Mit einem Citizen & Science Ansatz im Bühnenbild, soll das Theaterstück nun in einem kulturwissenschaftlichen Rahmen die Bevölkerung dazu anregen, über die Dorfgeschichte sowie weitere Autorinnen zu sprechen, die ebenfalls vergessen wurden.
Die Aufführung im Dorf Sagogn, 100 Jahre nach dem Tod der Autorin, soll die rätoromanische Literaturgeschichte neu beleuchten. Die Frauen liegen besonders in der romanischen Schweiz noch immer im Schatten der Autoren. «Ilg Plan faleu» wird in rätoromanischer Sprache (deutsch untertitelt) aufgeführt. Durch eine interaktive Bühne, die im Freien aufgebaut wird, soll zum Austausch angeregt werden.
Projektleitung: Uolf Candrian
Synergien Gewinnerteams: Uolf Candrian «Sfidas per dunnas el territori alpin», Manuela Steiner – «Sömmis» (Träume)
Projekt E: Schwarz-queer-feministisches Netzwerktreffen im Hamam
Das Projekt verbindet die Expertise von Café Révolution und Justhis, die beide hervorragend im schwarz-queer-feministischen Netzwerk verankert sind. Es ist der perfekte Moment für ein solches Netzwerktreffen und einen Austausch über die aktuellen Geschehnisse und Herausforderungen. Warum? Die schwarz-queer-feministische Community ist müde. Nach dem Black Lives Matter Frühling 2020 erlitten viele Schwarz feministische Akteur*innen ein Aktivist*innen ein Burnout, doch nach wie vor gibt es viel zu tun im Kampf gegen Sexismus und Rassismus. Mit diesem Projekt soll ein Ort entstehen, an dem sich schwarze queere Feminist*innen ausruhen und austauschen können, jenseits von Leistungsdruck. Ein Ort, an dem etwas (er)wachsen und gedeihen kann. Denn die Basis der gegenseitigen Solidarität sind tragfähige Beziehungen. Am schwarz-queer-feministisches Netzwerktreffen im Hamam sollen Beziehungen geknüpft und Vertrauen aufgebaut werden. Das Netzwerktreffen findet im Hamam im Volkshaus in Zürich statt. Über unser Netzwerk werden alle Organisationen angeschrieben, die in ihrem Netzwerk schwarz-queer-feministische Menschen haben könnten.
Projektleitung: Mandy Abou Shoak (justhis) und Eleni Heibling (Café Révolution)
Synergien Gewinnerteams: Justthis, Café Révolution