Bezahlbare Kitas: Es braucht ein Ja im Ständerat – alliance F setzt sich für parlamentarische Initiative ein

Der Bund soll künftig einen Teil der Elternbeiträge übernehmen und so die Mittelschicht entlasten, die Erwerbstätigkeit von Frauen stärken und dem Fachkräftemangel entgegenwirken dafür plädierte der Frauendachverband alliance F am Donnerstag in der zuständigen Ständeratskommission.  

In der Schweiz fressen die Kosten für die Kindertagesstätte bei einem Paar mit mittlerem Einkommen 35 Prozent eines Lohns weg: Das ist ein weltweiter Spitzenwert, wie alliance F an einer Anhörung der zuständigen Ständeratskommission WBK-S aufzeigte. Rechnet man dann noch weitere Faktoren wie beispielsweise höhere Steuern hinzu, lohnt es sich insbesondere für viele Mütter mit mittleren Einkommen heute kaum, ihr Pensum aufzustocken. Sie leisten jahrelang kaum oder nur in niedrigen Pensen Erwerbsarbeit – mit gravierenden Folgen für ihre ökonomische Unabhängigkeit, ihre Altersvorsorge sowie für den stark von Fachkräftemangel betroffenen Schweizer Arbeitsmarkt.  

Um die Erwerbstätigkeit der Frauen zu stärken und somit langfristig auch das Wirtschaftswachstum zu stützen, will nun eine parlamentarische Initiative den Bund verpflichten, bis zu 20 Prozent der Elternbeiträge an Kindertagesstätten zu übernehmen. Dafür sollen rund 710 Millionen Franken im Jahr gesprochen werden. Das neue “Bundesgesetz über die Unterstützung der familienergänzenden Kinderbetreuung und der Kantone in ihrer Politik der frühen Förderung von Kindern (UKibeG)” nimmt auch die Kantone in die Pflicht, ihre Beiträge zu erhöhen. Der Nationalrat hat der Vorlage im März 2023 zugestimmt; jetzt muss erst die zuständige Ständeratskommission und später der Ständerat darüber befinden. Die zuständige Ständeratskommission WBK-S wird im August über das Kita-Gesetz beraten. Sehr gut: die Zeit drängt